Flugkapitän Otto Brauer

                      - mein Großvater


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geb. 16.10.1897 in Steglitz bei Berlin
gest. 16.04.1976 in Berlin

 

Okt. 1906; Aug. 1914 Besuch der Oberrealschulen in Kassel und Posen; 1909 Beginn seiner Tätigkeit im Flugmodellbau; vom 7. bis 13.Juni 1912 Teilnahme an I. Dt. Jugend-Flugzeug-Modell-Ausst. in Kassel mit 10 Flugzeug-Modellen; am 11.Aug. 1914 Eintritt in die Albatros-Flugzeugwerke Berlin-Johannisthal.;

Otto Brauer in seiner Albatros B I mit der Kennung S13.

17. Aug. 1. Flug; 11. Sept. Eintritt in das Kaiserlich Freiwillige Marine-Fliegerkorps in Berlin-Johannisthal; ab 8. Mai 1915 Bottsmannsmaat; am 1. Juni Übertritt zum Heer als Fahnenjunkers-Unteroffizier im Kgl. Preußischen Infanterie-Regiment König-Ludwig III. von Bayern (2. Niederschlesisches Nr. 47); im 1. Weltkrieg Marineflieger, Infanterist, Fliegertruppe (Fliegerersatzabt. 4 Posen, Geschwaderschule Paderborn, Bombengeschwader VI OHL Staffel 9); am 20. Juli 1917 zum Leutnant befördert; bis 25.7. 1918 beim Bombengeschwader VI OHL, Staffel 9; vom 26. Juli 1918 bis 11. Nov. 1919 in englischer Kriegsgefangenschaft.

 

Ab 15. Nov. 1919 beim Reichswehrfliegerhorst Döberitz; ab 1. Dez. Mitglied im Aero-Club von Deutschland; 22. März 1920 beim Reichswehrfliegerhorst Königsberg/Pr., Devau; ab 1. Juni 1920 Verbindungsoffizier und Dolmetscher der Luft- und Heeres-Friedenskommission Verbindungsstelle Königsberg/Pr.; am 30. Sept. 1920 Abschied vom Heer; am 1. März 1921 Übernahme als Flugzeugführer in den Luftverkehr der Deutschen Luft-Reederei Berlin; am 13. Nov. 1922 Übertritt zum Junkers-Luftverkehr; 1. Febr. 1923 Eintritt bei Junkers; 1924 Pilot bei der Nordeuropa-Union, Reval, während dieser Zeit auch bereits Kommandierungen zum Dienst als Fluglehrer zur Reichswehr, um Offiziere zum Flugzeugführer auszubilden; ab 22. Nov. Mitglied des Vorstandsrates des Ostpreußischen Vereins für Luftfahrt im DLV und seitdem im DLV und seiner Organisation; im April 1925 Pilot der G 24 "Baden" beim Flug Leipzig-Kopenhagen-Königsberg; Ausscheiden bei Junkers am 31.12.1925.

 

Beim Kampfgeschwader VI flog der junge Lt. Brauer

diese Albatros D V a

Am 1. Jan. 1926 Übernahme als Pilot zur neugegründeten Lufthansa; vom 28. Sept. 1927 bis 31.12.1932 Mitglied des Beirates für das Luftfahrtwesen des Reichsverkehrsministeriums, maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der Großflugzeuge des Luftverkehrs und der späteren deutschen Luftwaffe und der Entwicklung des Blindfluges; am 1. Juli 1928 Ernennung zum Flugkapitän; am 11. Jan. 1929 Verleihung der "Goldenen Nadel" der DLH (500.000 Flug-km); am 22. Jan. 1929 Verleihung der "Goldenen Junkers-Nadel" (500.000 auf Junkers G 24)- am 15. Nov. 1929 in die Ringleitung des Ringes der Flieger berufen; ab 1. Dez. 1929 mit der Bauaufsicht des RVM, Abt. Luftfahrt bei der Junkers-Flugzeug-Werk A.-G. für den Bau und die Erprobung der reichseigenen G 38 beauftragt und Flugkapitän derselben; im Okt. 1930 Pilot der G 38 D-2000 beim Europa-Flug; am 14. Juni 1932 Pilot beim Erstflug der G 38 D-2500; wird zum Kommandanten der G 38 ernannt; am 26. Febr. 1932 "Tschudibecher" des Aero-Clubs von Deutschland für besonders hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Luftfahrt; am 10. Okt. 1932 vom Wuppertaler Aero-Club zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Ab 18. Aug. 1933 Fliegerstaffelführer im DLV, zwischenzeitlich Kommandierungen als Flug- und Blindfluglehrer für das Personal der zukünftigen deutschen Luftwaffe auf den "Reichsbahnstrecken" und zu den Fliegerhorsten Schleißheim (DVS), Faßberg, Langenhagen, Rechlin; am 1. Dez. 1934 "Goldene Lufthansa-Nadel" (1 Mill. Flugkilometer); 1935 Oberleutnant d. Res.; ab 1. Sept. 1937 Hauptmann d. Res.; 1. Okt. 1937 1.500.00 Flug-km; am 17. Aug. 1939 25jähr. Fliegerjubiläum; am 26. Aug. 1939 eingezogen zur Luftwaffe als Hauptmann und

Als Hauptmann der Reserve beim Beginn

des Zweiten Weltkrieges

Staffelkapitän der Sonderstaffel im Kampfgeschwader z.b.V. Nr. 172; 7. Nov. 1939 Kommandierung in das Reichsluftfahrtministerium zum Chef für Flugsicherheit; 15. Nov. 1939 Leiter der Dienststelle für Flugsicherheit und Unfalluntersuchung des RLM, der U und S-Stelle bei den Stäben der Luftflottenkommandos 3 und 4; ab 9. April 1940 Frontverwendung und Feindflüge in Norwegen, Frankreich, Balkan und Kreta (bis 25. Juni 1941); am 1. Aug. 1940 2 Mill. Flugkilometer; ab 1. Okt. 1940 Major d. Res.; bis Mai 1941 allein auf der G 38 D-APIS "Generalfeldmarschall von Hindenburg" in über 7000 Flugstunden 1.400.000 Flugkm ohne Unfall oder Außenlandung zurückgelegt und damit die höchste Anzahl der Fluggäste befördert, die je ein Pilot der alten Lufthansa in der Zeit ihres Bestehens fliegen konnte; vom 20. Nov. 1941 bis 23. April 1945 Bauaufsichtsleiter und Erprobungspilot der Bauaufsicht des Generalluftzeugmeisters bzw. des Chefs der Techn. Luftrüstung bei den Junkers-Flugzeug- und Motorenwerken; am 26. April 1945 von den Amerikanern gefangen genommen.

 

Am 2. Aug. 1945 von den Russen verhaftet, Zuchthaus- und K.-Z.-Aufenthalt in Halle, Torgau/Zinna und Frankfurt/Oder; am 7. April 1947 als Kriegsgefangener in die Sowjetunion in die Lager Krasnogorsk, Grasowetz und Tscherepowetz verschleppt worden; am 4. Juli 1948 Heimkehr, infolge Berufsverbot der deutschen Luftfahrt durch die Alliierten (Artikel 52) arbeitslos bis 31. Mai 1956; ab 1. Sept. 1948 Mitglied des Berufsverbandes für das Fachpersonal der früheren deutschen Zivilluftfahrt (BFDZ), der späteren Notgemeinschaft ehemaliger Lufthanseaten e.V.; ab 10. April 1952 Mitglied des Verbandes der Berufspiloten Deutschlands e.V. Berlin-Zentralflughafen; vom 24. Jan. 1953 bis 6.2.1955 erster Vorsitzender des Verbandes der Berufspiloten Deutschlands e.V.; ab 24. Aug. 1954 aufgefordertes Mitglied (Traditionswahrer) der Gemeinschaft "Alte Adler" im Deutschland Aero-Club e.V.; ab 31. Mai 1956 Mitarbeiter im Institut für Luftfahrzeugführung und Luftverkehr der Technischen Universität Berlin; ab 18. Jan. 1956 Mitglied der Bezirksverordneten-Versammlung des Bezirks Berlin-Steglitz; ab 24. Jan. 1956 erneut erster Vors. des Verbandes der Berufspiloten Deutschlands e.V.; vom 1. Aug. 1958 bis 1964 Hauptsachbearbeiter im Institut für Luftfahrzeugführung und Luftverkehr der Technischen Universität Berlin.

 

Junkers G 38

Hier landet Otto Brauer im Jahre 1936 auf dem Flughafen Tempelhof

Das damals größte Landflugzeug der Welt für 34 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder absolvierte im Jahre 1929 seinen Erstflug. Die Konstruktion der G 38 ging auf frühere Entwürfe von Nurflügel - Flugzeugen von Prof. Hugo Junkers zurück und war schon deshalb für die damalige Zeit sensationell, da sechs Sitzplätze in den Flügelwurzeln für die Passagiere einen einzigartigen Ausblick nach vorne und unten boten. Die 4 Schweröl - (Diesel) Motoren, die in den teilweise begehbaren Tragflächen untergebracht waren, erlaubten eine Wartung

während des Fluges und trugen daher zu einer erhöhten Betriebssicherheit bei. Trotz guter Flugeigenschaften war die unelegante und langsame G 38 kein wirklicher Erfolg, weil man für den Passagier- und Frachtdienst "Hochgeschwindigkeits-flugzeuge" wie die schnittige Heinkel He 70 oder die He 111 bevorzugte. Da Anfang der dreißiger Jahre Luftreisen noch zu einer luxuriösen und seltenen Art des Reisens gehörten, waren derartige Großraumflugzeuge eher eine technische Herausorderung als eine Notwendigkeit. Daher wurden wohl auch nur zwei Exemplare der G 38 gebaut und fertig gestellt. Am 26.05.1936 stürzte Die D-AZUR beim Start auf dem Werksflughafen Dessau infolge vertauschter Steuerseile ab , bei dem es aber keine Toten zu beklagen gab.

Die zweite Maschine diente ab April 1940 als Truppentransporter und ging im Jahr 1940 durch einen Bodenangriff englischer Jagdflugzeuge in Griechenland verloren. Die japanische Armee erwarb die Lizenzrechte an der G 38 und baute sechs Militärflugzeuge (Mitsubishi Ki 20), wovon noch bis 1943 ein Exemplar genutzt wurde.

 

Web-Links zum Thema:

Stern: "In welcher Tragfläche möchten Sie sitzen"

Junkers.de "Fliegendes Hotel: Die Junkers G 38"

Junkers.de - Medienbibliothek

Katalog und Handbuch - Hubertus Hentschel

Wikipedia - Junkers G 38

Fliegerweb

 

 

Das Personal vor der Junkers G 38 auf dem Flughafen Frankfurt-Rebstock.

In der Mitte Flugkapitän Otto Brauer

Flugzeugführer Otto Brauer mit Blickrichtung

auf seinen Sitz.

Die erhöhte Sitzanordnung und die großzügige Verglasung

bieten außergewöhnlich gute Sichtverhältnisse.

 

Die Taufe der D-2500

 

Zwei Giganten - Junkers G 38 und links im Bild die Do X

 

links der 2. Flugzeugführer Hans Etzold,

rechts Flugkapitän Otto Brauer

Die G 38 (D-APIS) GF+GG als Transportflugzeug im Dienst der Luftwaffe


 

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Aerophilatelie von Hubertus Hentschel